Mahnwache des Volksentscheid Fahrrad für dritten getöteten Radfahrer 2018 // Donnerstag, 12. April 2018 um 17:30 Uhr // Königin-Luise-Straße / Ecke Im Gehege in 14195 Berlin-Dahlem

Von | 12. April 2018

Berlin, 11. April 2018. Der Volksentscheid Fahrrad ruft für Donnerstag, den 12. April 2018, um 17:30 zur Mahnwache zum Gedenken an den dritten in diesem Jahr getöteten Radfahrer auf. Der Radfahrer wurde bereits am Sonntag, den 8. April, schwer verletzt, als er eine Gefahrenbremsung durchführen musste, um den Zusammenstoß mit einem aus einer Seitenstraße kommenden Auto zu vermeiden. Die Mahnwache findet an der Unfallstelle in der Königin-Luise-Straße / Ecke Im Gehege in Berlin Dahlem statt. Der ADFC wird ein weißes Geisterrad aufstellen. Der Volksentscheid Fahrrad und sein Trägerverein Changing Cities e.V. sprechen den Angehörigen des Getöteten ihr tiefes Mitgefühl aus.

Nach Angaben der Polizei musste der 69-jährige Radfahrer, der auf der vorfahrtsberechtigten Königin-Luise-Straße fuhr, stark abbremsen, um den Zusammenstoß mit einem Auto zu vermeiden, dessen Fahrerin aus einer Seitenstraße auf die Königin-Luise-Straße fuhr. Er stürzte und starb gestern, am 10. April, an seinen schweren Kopfverletzungen. Es handelt sich um den dritten getöteten Radfahrer in Berlin in diesem Jahr.

“Wir sind traurig und fassungslos. Es ist gerade wenige Wochen her, dass der zweite Radfahrer in diesem Jahr getötet wurde. Jetzt ist es schon wieder passiert. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Getöteten. Wir wünschen ihnen viel Kraft für die Zeit, die vor ihnen liegt”, so Marlene Sattler, die beim Volksentscheid Fahrrad Mahnwachen für getötete Radfahrende organisiert.

Der Volksentscheid Fahrrad fordert, dass in ganz Berlin endlich gehandelt wird und die Verkehrssicherheit von ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen ganz oben auf der politischen Agenda ankommt. Um die Einhaltung der Vorfahrtsregeln zu gewährleisten, müssen nach Ansicht der Initiative neben verkehrserzieherischen auch bauliche Maßnahmen wie Aufpflasterungen an Einmündungen zu vorfahrtsberechtigten Straßen stadtweit zum Einsatz kommen.

“Es muss ein Ende damit haben, dass Radfahrende und Fußgänger*innen einfach so ‘übersehen’ werden. Wenn ungeschützte Verkehrsteilnehmer*innen sich nicht auf die Einhaltung der Verkehrsregeln durch den Autoverkehr verlassen können, dann läuft etwas grundlegend schief in der Sicherheitspolitik dieser Stadt”, so Denis Petri, politischer Referent bei Changing Cities.

Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Politiker*innen aus Senat, Abgeordnetenhaus und Bezirk wurden eingeladen, an der Mahnwache teilzunehmen.

Weiterführende Links:

Pressemeldung der Berliner Polizei zum Unfall vom 11. April 2018: https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.690729.php

Radgesetz der Initiative Volksentscheid Fahrrad Berlin, Referentenentwurf und Stellungnahme zum Mobilitätsgesetz von Changing Cities e.V.: https://volksentscheid-fahrrad.de/de/gesetz/

Diese Pressemitteilung im Online-Bereich: https://changing-cities.org/presse.html

Informationen zu Changing Cities e.V.: https://changing-cities.org

Informationen zum Volksentscheid Fahrrad: https://volksentscheid-fahrrad.de

Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung: https://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/presse

Über Changing Cities e.V.: Changing Cities e.V. ist am 23. Mai 2017 aus Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. umbenannt worden. Das bislang größte Projekt des Vereins ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Viele Verbände, Unternehmen und Wissenschaftler*innen unterstützten das Anliegen, das Radverkehrsgesetz (RadG) schnell in Kraft zu setzen. Ziel ist, dass wir Berlinerinnen und Berliner sicher und entspannt radfahren können; dafür hat die Initiative das Berliner Radverkehrsgesetz (RadG) erarbeitet. Nur mit dem RadG kann der Senat dauerhaft verpflichtet werden, schnell und aktiv eine gute Radinfrastruktur zu schaffen. Der 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benennt konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad ist Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – 7% der Wählerstimmen. Die neue Koalition hat zugesagt, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen, ein Mobilitätsgesetz auf Basis des RadGesetzes bis Frühjahr 2017 in Kraft zu setzen und ab 2018 jährlich mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege zu investieren. Über 100 aktive Mitstreiter*innen organisieren sich selbst durch Online-Projekttools und durch schnelle, handlungsorientierte Entscheidungsfindung.


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