Aufruf zur Mahnwache für getöteten Radfahrer am Donnerstag Abend, 15.06.2017, 18:00 Uhr, Hermannstraße Ecke Kienitzer Straße: Stilles Gedenken und dringende Mahnung an die Verantwortlichen in der Politik

Von | 26. August 2017

Berlin, 14.06.2017. Heute ist ein 56 jähriger Radfahrer gestorben, der am Vorabend mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er stürzte, weil ein Autofahrer ohne Rücksichtnahme knapp am Radstreifen vor der Ampel plötzlich seine Tür öffnete. Der Volksentscheid Fahrrad, der ADFC Berlin, das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln und andere Initiativen rufen gemeinsam zur Mahnwache morgen, Donnerstag, 15.06.2017, um 18 Uhr auf.

Der Volksentscheid Fahrrad ruft erneut zu einer Mahnwache auf – im stillen Gedenken an den getöteten Mann und für seine Angehörigen – als Appell an die politisch Verantwortlichen, schnellstens das RadGesetz in Kraft zu setzen, um für mehr Sicherheit im Radverkehr zu sorgen.

Der Volksentscheid Fahrrad wird zusammen mit dem ADFC ein weißes Geisterrad aufstellen. Außerdem werden für die 17 getöteten Radfahrer des vergangenen Jahres 17 Grablichter aufgestellt.

Die Mahnwache findet am 15. Juni von 18:00 bis 18:30 an der Unfallstelle in Neukölln auf der Hermannstraße, Ecke Kienitzer Straße. Anbei der Aufruf über Facebook: https://www.facebook.com/VolksentscheidFahrrad/photos/a.764263977038982.1073741828.761471077318272/1076657622466281/?type=3&permPage=1

“In Neukölln ist das die erschreckende tägliche Normalität. Wir erwarten, dass die Neuköllner und Berliner Politiker schnellstens handeln. 365 Tage nach dem Abschluss der Unterschriftensammlung für ein Radgesetz müsste Berlin längst anders aussehen”, empört sich Yvonne Hagenbach vom Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln und Volksentscheid Fahrrad über die fehlende Übernahme von politischer Verantwortung.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 17 Radfahrer bei Verkehrsunfällen getötet. Dies ist ein Anstieg von 70% im Vergleich zum Vorjahr mit 10 Todesfällen. Alle drei Wochen starben Radfahrende im Jahr 2016. Seit 2001 ist die Zahl der schwerverletzten Radfahrer ebenfalls kontinuierlich angestiegen. Wieder musste, aufgrund mangelhafter Infrastruktur ein Radfahrer sterben, weil die Politik sich um wegfallende Parkplätze mehr sorgt als um das Leben der Radfahrenden. So beantwortete die Neuköllner Bezirksbürgermesterin Dr. Franziska Giffey erst im April eine Anfrage nach geschützten Radwegen auf der Hermannstraße damit, dass “hierdurch beispielsweise die Stellplätze im Seitenstreifen wegfallen würden, was unter dem Aspekt des Wirtschaftsverkehrs in einer Geschäftsstraße nicht unproblematisch ist”.

Der Volksentscheid Fahrrad hat mit dem RadGesetz ein machbares Programm vorgelegt, das zügig für mehr Sicherheit durch von vor Falschparken geschützte  Radwege und Kreuzungen sorgt und ein verkehrssicheres Verhalten fördert. Es hätten schon längst Radstreifen mit einfachen Längsbarrieren abgetrennt werden können, und Radwege und Radstreifen so geplant werden, dass die Türzone geparkter Autos nicht befahren wird. Auch das Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln fordert seit langem sichere Radspuren auf der Hermannstraße.

“Wir erwarten eine massive Beschleunigung bei der Ausarbeitung, dem Beschluss und der Umsetzung des Radgesetzes von der verantwortlichen Senatorin Günther und dem Innensenator Geisel: Jede Verzögerung und Absenkung der Ziele gefährdet am langen Ende Menschenleben”, so Heinrich Strößenreuther vom Volksentscheid Fahrrad. “Wir laden Frau Günther, Herrn Kirchner und andere politisch Verantwortliche ein, an der Mahnwache teilzunehmen.”

 

Die Mahnwache ist als Versammlung angemeldet.

 

Weiterführende Links:

Pressefotos zur kostenlosen Verwendung von den letzten Mahnwachen:

https://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/Presse?img=5e7873f62108e5f1d13f9193a900223e ff,

https://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/Presse?img=0ee1f3341e6dfaf7f807d240413d076f ff, https://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/Presse?img=51a85caa16f111543c00840b5da99cf6 ff, https://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/Presse?img=038639565a26d62bcdf3cb5c16d1a001 und https://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/Presse?img=ed28545042dab6dd7e26e952788f5d4d

Link zur aktuellen Version des RadGesetz RadG:  https://volksentscheid-fahrrad.de/wp-content/uploads/2017/05/20170505_RadG_mit_Begruendung.pdf

Informationen zum Volksentscheid Fahrrad: https://volksentscheid-fahrrad.de

Informationen zum Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln: www.fahrradfreundliches-neukoelln.de  

 

Ansprechpartner für die Presse im Team Volksentscheid Fahrrad

Heinrich Strößenreuther, 0160-9744 2395, presse@volksentscheid-fahrrad.de

Yvonne Hagenbach, 0160 – 99 82 1900, yvonne@fahrradfreundliches-neukoelln.de

Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexperten, Demokratie-Retter und Fahrrad-Enthusiasten. Viele Verbände, Unternehmen und Wissenschaftler unterstützten das Anliegen, das Radverkehrsgesetz (RadG) schnell in Kraft zu setzen. Ziel ist, dass wir Berlinerinnen und Berliner sicher und entspannt Radfahren können; dafür hat die Initiative das Berliner Radverkehrsgesetz (RadG) erarbeitet. Nur mit dem RadG kann der Senat dauerhaft verpflichtet werden, schnell und aktiv eine gute Radinfrastruktur zu schaffen. Der 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benennt konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad ist Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – 7% der Wählerstimmen. Die neue Koalition hat zugesagt, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen, ein Mobilitätsgesetz auf Basis des RadGesetzes bis Frühjahr 2017 in Kraft zu setzen und ab 2018 jährlich mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege zu investieren. Über 100 aktive Mitstreiter organisieren sich selbst durch Online-Projekttools und durch schnelle, handlungsorientierte Entscheidungsfindung. Der gemeinnützige Trägerverein Netzwerk Lebenswerte Stadt e.V. wurde gegründet und ermöglicht es der Initiative, Spenden entgegenzunehmen.


Weitersagen via Facebook oder Twitter

Facebooktwitter